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Forschungsstandort Bioressourcenwirtschaft in Hamburg erhalten statt zerstören

Hamburg als Forschungs- und Lehrstandort der Bioressourcenwirtschaft erhalten und ausbauen statt zerstören  – Wissenschaftssenatorin Fegebank hat es in der Hand.

Bioressourcen, erzeugt in Land- und Forstwirtschaft, sind unabdingbar für unsere Zukunft, denn fossile Rohstoffe sind bekanntermaßen begrenzt. Bioressourcen sind somit die Grundlage für den Übergang in eine Bioökonomie und wesentlicher Bestandteil der Energiewende. Für diese komplexen Transformationen  werden gut ausgebildete Fachkräfte benötigt.  In der „Nationalen Politikstrategie Bioökonomie“ der Bundesregierung  wird einen enormer  Bedarf prognostiziert:

„Für die hoch spezialisierte sowie stark vernetzte Bioökonomie ist es eine Herausforderung, den notwendigen Fachkräftebedarf zu sichern. Es ist erforderlich, die notwendige Expertise in Deutschland weiter auf- und auszubauen […].  Nur so kann Deutschland im globalen Wettbewerb um die besten  Köpfe kompetitiv sein.“

Auch andere Länder und die EU haben die Bedeutung der Ausbildung im Bereich der Bioressourcenwirtschaft erkannt.  So wird aktuell von der EU ein internationaler Verbund (Bioenergy Train, BET) gefördert, der die Einführung von zwei Masterstudiengängen zu den Themen Bioressourcen und Bioraffinerien an der TU Twente (Niederlande) und der TU Graz (Österreich) zum Ziel hat. Die Technische Universität Hamburg  (TUHH) steuert als Verbundpartner Wissen zum Thema „Reststoff-Bioressourcen“ bei. Im Rahmen dieses Verbundes wurde auch eine Überblicksanalyse zur Situation der Bioressourcenausbildung und -forschung in Hamburg durchgeführt. (Zur Studie)

Das Ergebnis: Das, was man andernorts aktuell mit viel Geld aufbaut, ist in Hamburg bereits  vorhanden. Das Zentrum Holzwirtschaft Hamburg bietet zwei exzellente Studiengänge zur „Holzwirtschaft“ an. Diese kommen den Planungen des BET-Verbundes nahe, denn sie sind interdisziplinäre mit ingenieur- und naturwissenschaftlichen sowie ökonomischen  Schwerpunkten. Neben Holz werden zudem andere nachwachsende Rohstoffe behandelt. An der TUHH wird zudem eine Vielzahl weiterer Themen, die die Bioressourcenwirtschaft tangieren, vermitteln. Die Studie zeigt, dass sich die beiden Hamburger Einrichtungen sehr gut ergänzen und zusammen das Wissensspektrum, welches andernorts erst entwickelt werden muss, bereits abdecken bzw. übertreffen.  (Zu den Studienangeboten)

Das Problem: Das Zentrum Holzwirtschaft Hamburg ist derzeit an die Universität Hamburg (UHH) angegliedert und die UHH hat sich entschlossen, es aufzulösen. Im Ergebnis wird die in Hamburg etablierte und weltweit anerkannte Spitzenforschung und Lehre zum Thema Bioressourcen zerstört. Vom Zentrum für Holzwirtschaft gibt es einen enormen gemeinsamen Widerstand durch Professoren, Studenten und Mitarbeiter, auch unterstützt durch eine Vielzahl an Verbänden, Forschungseinrichtungen und Firmen. Auch die ENH hat in einem offenen Brief an die Senatorin Fegebank für den Erhalt des Zentrums Holzwirtschaft plädiert. Zudem erhielt eine Petition in kürzester Zeit über 35000 Bürgerstimmen.  Die SPD gemeinsam mit den Grünen sowie auch die CDU brachten Anträge zum Thema „Holzwirtschaft erhalten“ in die Bürgerschaft ein. Im Ergebnis bestätigten alle Parteien die Wichtigkeit und Exzellenz des Zentrums.  werden.

Nun liegt es in der Hand von Wissenschaftsenatorin Fegebank, Strukturen zu finden, die das bisher in Hamburg zum Thema Bioressourcenwirtschaft erreichte erhalten und zudem, gemessen an der wachsenden Bedeutung, auch ausbauen. Hierzu werden keine zusätzlichen Finanzmittel gebraucht, denn Kompetenz und Infrastruktur sind vorhanden, jedoch ungünstig „sortiert“.   Die grundlagenorientierte UHH bringt kein Verständnis für prozess- und produktorientierte Forschung und Lehre auf. Dies sind Kernbereiche der TUHH und so könnte ein Anschluss des Zentrums Holzwirtschaft an die TUHH die Probleme lösen. Die Synergien, die bereits jetzt zwischen beiden Einrichtungen bestehen, könnten optimal genutzt werden. Durch eine Entscheidung zu neuen Strukturen könnte Frau Fegebank Hamburg kostenneutral zu einem Leuchtturn der Bioressourcenforschung und -lehre entwickeln.


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