PROKON wird Bürgerenergie-Genossenschaft!
Hamburg, den 2. Juli 2015
Die Inhaber der Genussrechte von Prokon haben sich auf der heutigen Gläubigerversammlung für eine Überführung des insolventen Unternehmens in eine Genossenschaft entschieden. Sie setzen damit ein klares Zeichen für eine Energiewende in Bürgerhand. Mehr als 35.000 Genussrechtsinhaber, die 800 Mio. Euro Genussrechtskapital vertreten, haben sich für diesen Weg im Vorfeld der Gläubigerversammlung entschieden, damit wurde die Hürde von 640 Mio. Euro klar genommen. Prokon wird nun ab Ende des Jahres als größte Bürgerenergiegenossenschaft Deutschlands weitergeführt.
„Die Entscheidung ist ein Meilenstein in der Geschichte der Bürgerenergie“, sagt Dr. Thomas Banning, Vorstandsvorsitzender im Bündnis Bürgerenergie. „Die Genussrechtsinhaber haben sich dafür entschieden, das in Zahlungsschwierigkeiten geratene Unternehmen dauerhaft in Form einer Genossenschaft fortzuführen. Sie können zukünftig mitbestimmen, wenn es um die weitere Entwicklung von Prokon geht, und sie haben die besten Voraussetzungen, auf Dauer betrachtet persönlich mehr zu erhalten, als wenn sie die Alternative angenommen hätten. Den meisten Genussrechtsinhabern ging es in der Vergangenheit schon nicht nur ums Geld, sondern auch um eine Weiterentwicklung der Energiewende. Insofern ist die heutige Entscheidung konsequent: nun können sie als Genossen die Geschicke von Prokon mitbestimmen und die Energiewende aktiv mitgestalten.“
Das alternative Angebot des mitbietenden Energieriesen EnBW hat die Gläubigerversammlung damit ausgeschlagen. EnBW hatte über Wochen mit hohem Aufwand versucht, die Gläubiger von ihrem Modell zu überzeugen. Der Atomkonzern wollte mit der Übernahme des Windparkportfolios von Prokon die bislang vernachlässigten Investitionen in die erneuerbaren Energien ausgleichen.
„Das Bündnis Bürgerenergie bietet der Prokon-Genossenschaft an, sich gemeinsam für die weitere Gestaltung einer demokratischen Energieversorgung einzubringen. Eine hohe Bürgerbeteiligung sichert dauerhaft Akzeptanz und wird dazu beitragen, die Energiewende zum Erfolg zu führen“, sagt Dr. Thomas Banning.